Erfahrungsbericht von Susanne Dannhauer – www.entdecke-deinen-beruf.de
Auf der Suche nach einer beruflichen Veränderung habe ich mich fast zwei Jahre lang orientierungslos im Kreis gedreht. Völlig ratlos und für nichts wirklich brennend, habe ich die unterschiedlichsten Ideen durchgespielt: Mal sollte es eine Zukunft im Gastgewerbe sein, oder – völlig konträr – die Selbstständigkeit einer virtuellen Assistenz. Und all dies nur halbherzig recherchiert und schön geredet, eigentlich konnte ich mich davon selbst nicht überzeugen.
Als Assistentin der Geschäftsführung in einem mittelständischen Unternehmen bin ich Generalist und ein sogenannter „Scanner“ – ich verschaffe mir schnell einen Überblick und kann bestens priorisieren. Die Kehrseite der Medaille ist, dass ich nur oberflächlich in Themen einsteige und keinen wirklichen Schwerpunkt eines Fachbereichs vorweisen kann. Die einzig mögliche Veränderung wäre also ein weiterer Assistentinnen-Job in einem anderen Unternehmen mit gleichen Inhalten. Diesem „Schicksal“ wollte ich mich nicht aussetzen.
Und überhaupt, in den vergangenen drei Jahren habe ich mir so viel Wissen durch mein Aufbaustudium im interdisziplinären Bereich der Arbeitswissenschaft angeeignet – sollte dies auf der Strecke bleiben, nur weil mein derzeitiger Chef keine Einsatzmöglichkeit hierfür im Unternehmen sieht? Meine Unzufriedenheit wuchs täglich. Gefühlt reduzierte sich mein Arbeitsalltag aus den Aufgaben „Kaffeekochen und Termine machen“.
Was machen andere, gleichaltrige Frauen in meiner Situation? Ich ging auf die Suche und habe an vielen Netzwerkveranstaltungen teilgenommen. Das war unterhaltsam und interessant, aber – meiner Ungeduld geschuldet – nicht gleich erfolgreich. Mir schien, alle TeilnehmerInnen kannten ihr Warum und hatten konkrete Ziele. Es war zermürbend, ich dachte schon montags mit Sehnsucht an Freitag, meine berufliche Motivation war am Tiefpunkt. So stellte sich meine Situation im Juni 2018 dar.
Als disziplinierter und ausdauernder Mensch und weil ich bereits Wochen vorher zugesagt hatte, besuchte ich also auch im Juni bei glühender Hitze die Frauen-Netzwerkveranstaltung von Ina Mann in Hannover. Sie hatte wie immer drei Gäste eingeladen – u. a. Marina Fries, Gründerin der Online-Plattform Feminess, die mir mit Ihrer erfrischenden Art und ihren Berichten des persönlichen Scheiterns sehr sympathisch war. Am Ende der Veranstaltung kamen wir ins Gespräch und ich berichtete von meiner Orientierungslosigkeit. Sofort hatte sie einen passenden Kontakt parat: Ich sollte unbedingt Yani Neugebauer „Ihre Marktnische“ recherchieren. Aha.
Am nächsten Tag schaute ich mir diese Seite näher an. Ich war wirklich überzeugt, dass Frau Neugebauer die Homepage einzig und allein für mich konzipiert hat! Aussagen und Lösungsangebote waren sozusagen auf mich zugeschnitten. Ich fühlte mich komplett abgeholt und habe ohne zu zögern einen Telefontermin vereinbart. Das Erstgespräch war informativ und aufschlussreich und ließ – im Hinblick auf Inhalte und Kosten – keine Fragen offen. Wir haben uns zu einem ersten kostenpflichtigen 2-Stunden-Telefonat an einem Sonntag verabredet. Das kam mir sehr entgegen, da mein Alltag wirklich stressig ist und ich sehr lange arbeite (auch wenn ich nur Kaffee koche und Termine mache ;-)). Vorab habe ich einen Fragebogen zur Gesprächsvorbereitung erhalten, um wesentliche persönliche und berufliche Fakten bereits zu kommunizieren.
Die Chemie stimmte auf Anhieb: wir haben viele private und berufliche Aspekte untersucht und jeden Ansatz diskutiert, wir haben über Motivation und das Warum und die Vorstellung zukünftiger Lebensgestaltung spekuliert und das unterste nach oben gekehrt. Es war trotzdem schwierig, die Nische zu finden. ich war frustriert. In einem Nebensatz erzählte ich irgendwann von der Dankbarkeit meiner Kinder und der einiger ihrer Freunde im Hinblick auf die berufsorientierende Unterstützung, die ich bei ihnen während Schule und Studium eingebracht habe. Yani Neugebauer horchte auf und fasste mehrmals nach: wie genau, was genau, was hat sich ergeben, wie ist es gelaufen usw.
Anschließend kamen wir darauf, dass dies die Lösung meiner beruflichen Sinnsuche sein könnte. Um die Nachhaltigkeit zu prüfen, schickte sie mir einen 5-Jahresplan. Das ist aus meiner Sicht ein sehr guter Ansatz, um zu schauen, wie man sich in diesem neuen Bereich weiter entwickeln kann und auch zur regelmäßigen Selbstkontrolle sehr hilfreich.
Ein paar Tage habe ich mir Gedanken gemacht, ob die Unterstützung junger Erwachsener bei der Berufsentdeckung ein möglicher Weg in eine berufliche Alternative sein kann – dann habe ich mutig den Workshop bei Frau Neugebauer gebucht. Die Kosten sind fair, aber nicht unerheblich. Diese werden jedoch in den meisten Fällen zu 50 Prozent von der Bafa übernommen und dann fällt die Entscheidung schon leichter.
Wie auch immer, der finanzielle Einsatz hat sich gelohnt: Wir haben in zwei Tagen in einer 1:1-Situation meine neue berufliche Zukunft aufgestellt. Yani Neugebauer kann sich perfekt in die Thematik hineinversetzen und trägt maßgeblich mit Ihren kreativen und wertvollen Impulsen zur Umsetzung bei. Sie benutzt unkomplizierte Unterlagen, um die erarbeiteten Strategien und Ziele abzuleiten, zu kanalisieren und zu fokussieren. Nichts wird dem Zufall überlassen. Sie stellt außerdem Leitfäden für schwierige Kunden-Telefonate zur Verfügung und Checklisten, die hilfreich durch den Dschungel der Selbstständigkeit führen. Weiterhin verwendet sie Konzept-Formulare, die immer wieder die Weiterentwicklung der eigentlichen Idee fördern und als Anleitung für das eigene neue Business optimal eingesetzt werden können.
Wie ging es nach dem Workshop für mich weiter? Mir tat sich eine völlig neue Welt auf!
Schritt für Schritt folgte ich dem gemeinsam erarbeiteten Konzept. Besonders hilfreich war die Homepage, die Dr. Nicolai Hammersen in Kooperation mit Frau Neugebauer für mich konzipiert hat. Der erste Wurf war bereits mega-gelungen und fast perfekt, ich hatte nur marginale Änderungswünsche. Beide konnten sich sehr gut in die Thematik versetzen, die Texte und Bilder waren extrem treffend. Für mich war dies die Basis der gesamten weiteren Entwicklung meiner Geschäftsidee.
Die Homepage musste nun gefüllt werden, d. h. Blogs schreiben – das geht so gerade noch – und You Tube Videos drehen. Das war – und ist immer noch – eine riesige Herausforderung. Der erste Versuch ist komplett gescheitert: viel zu gestelzt, falsches Format, falsche Kleidung, ALLES falsch. Also: kürzere Sätze, lockerer etc. Das fällt mir unglaublich schwer.
Ein weiterer Reiter sind Kundenstimmen – also musste ich meine alten Kontakte bitten, ein Feedback zu liefern. Jugendliche sind keine Geschäftskontakte – es brauchte viel Geduld, viele Erinnerungen und viel gutes Zureden, bis ich endlich Texte und Bilder beisammen hatte…
Natürlich finden sich auf meiner Seite ebenfalls Verlinkungen mit LinkedIn und Xing. Bedeutet: auch diese Plattformen mussten bedient und mit Inhalten gefüllt werden. Und immer wieder heißt es Kontakte, Kontakte, Kontakte herstellen. Das ist das A und O.
Die Netzwerkveranstaltungen besuche ich natürlich jetzt erst recht, ich muss mich schließlich ins Gespräch bringen UND jeden Tag mindestens einen Kontakt machen und von meinem Projekt erzählen. So empfiehlt es Frau Neugebauer und so ist es genau richtig. Ich bleibe immer dran, bin mental auf mein Tun fokussiert und verliere mein Ziel nicht aus den Augen, schon bald in die Selbstständigkeit zu gehen.
Zu meinem neuen Leben gehört natürlich auch der Besuch von Messen, Informations-Veranstaltungen, Job-Börsen etc. Mit meinem Ziel vor Augen, verliere ich mehr und mehr die Scheu vor neuen Herausforderungen. Ich suche Kontakt jeglicher Art und komme nun häufig bereits mit den Entscheidern ins Gespräch. Ich bin stolz, dass ich es vor kurzem geschafft habe, einen Vortrag im Rahmen einer Messe halten zu dürfen. Dieser Vortrag wird hoffentlich die Blaupause für viele weitere Vorträge sein. Und immer wieder steht mir Frau Neugebauer unterstützend zur Seite.
Parallel dazu hatte mir Yani Neugebauer empfohlen, meine Rede-Fähigkeit auszubauen. Hierzu sollte ich die Toastmasters – ein Speakerclub, den es in fast jeder Stadt gibt – besuchen. Ich bin seit August dort angemeldet und habe ca. drei vorbereitete Reden gehalten, Stegreifereden gehalten, einen Improvisations-Workshop besucht u.v.m. Ich habe viel wertschätzendes Feedback erhalten, extrem viel gelernt und sehr, sehr nette Leute dort getroffen und wertvolle Kontakte geknüpft. Eine echte Bereicherung – aber natürlich muss man auch jede Menge Einsatz leisten…
An der ein oder anderen Stelle bin ich froh, dass mir meine Kinder als junge Erwachsene sehr helfen können: meine Zielgruppe verkehrt natürlich verstärkt auf Instagram, damit hatte ich vor meiner Neuorientierung keine Schnittstelle. Nun musste ich auch dort aktiv werden. Das sollte aber weder für meine Kinder, noch für deren Freunde und vor allem nicht im Hinblick auf meine neue Zielgruppe, peinlich werden. Also bin ich für ein Wochenende nach Berlin gereist, habe mich von meiner Tochter beraten lassen und einen Account erstellt. Wir haben Fotos ausgewählt und bearbeitet und gut überlegt, welches Bildmaterial eingestellt werden kann. Mittlerweile bin ich absoluter Fan und finde Instagram richtig klasse. Facebook wiederum haben wir für meine Zwecke als überflüssig eingestuft und nicht berücksichtigt.
Nun bin ich seit ca. einem halben Jahr im Rahmen meiner Neuorientierung aktiv. Als persönliche Deadline alle geforderten Aktivitäten zu organisieren und zu erledigen, habe ich mir meinen Geburtstag am 18. Januar gesetzt. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg. Der ein und andere Kunde hat sich bereits bei mir gemeldet, insgesamt habe ich den Eindruck, dass sich Umfeld und Anfragen verdichten und ich die Energie, die ich eingebracht habe, und das anregende sowie anstrengende Doppelleben, das ich seit ca. einem halben Jahr führe, nun auszahlt.
Ich bin sehr gespannt auf 2019 und habe ein sehr gutes Gefühl, dass sich über kurz oder lang der gewünschte Erfolg einstellt!
Sollte dies nicht der Fall sein, bereue ich keinen Augenblick meines Tuns: ich habe mich in dem vergangenen halben Jahr aus meiner Sicht persönlich maximal weiterentwickelt, Impulse umgesetzt und Chancen des Selbstmarketings wahrgenommen. Die Aktivitäten haben mich aus meiner Frustration herausgeholt mit der Folge, dass ich nun auch an meinem Arbeitsplatz im Unternehmen ein viel cooleres Auftreten habe und einige attraktive Projekte generieren konnte.
Was will man mehr?
Gastbeitrag von Susanne Dannhauer