In den letzten Tagen habe ich mehrere online Vorträge gehalten. Teilnehmer waren Personen 50plus, die gerade eine staatlich geförderte Weiterbildung machen. Alle auf Jobsuche, teilweise schon seit langem. Einige von ihnen haben mir ihre Bewerbungsunterlagen zugeschickt. Und wieder hatte ich den Beweis.
Sie machen ALLE einen Riesenfehler!!!!
Die Bewerber verbringen viel Zeit damit, ihre Kernkompetenzen aus der VERGANGENHEIT aufzulisten. In ihrem Lebenslauf versuchen sie das Ganze möglichst lückenlos und möglichst „perfekt“ darzustellen. Im Anschreiben wiederholen Sie den CV in anderen Worten.
Jedoch die Frage aller Fragen bleibt unbeantwortet:
„Was kann Ihr Unternehmen IN ZUKUNFT erreichen, wenn Sie mich einstellen?“
Bewerben ist Verkaufen!
Verkaufen Ihrer Dienstleistung und Ihrer Kernkompetenzen an ein Unternehmen, dass Sie monatlich dafür bezahlt!
Lassen Sie uns einen Test machen:
Ich bin mir sicher: Sie haben schon mal ein paar Schuhe gekauft.
Wie treffen Sie eine Entscheidung?
- Sie wollen unbedingt wissen, wie die Schuhe genau hergestellt wurden. Welche Maschinen dafür eingesetzt wurden. Welche Ausbildungen und Zertifikate die Mitarbeiter haben.
- Ihnen ist wichtig, dass die Schuhe gut aussehen, gut passen und nicht drücken. Noch wichtiger ist, dass Sie damit in Zukunft gut gehen, Sport machen, wandern oder tanzen können.
Ich bin mir sicher, dass Ihnen der Punkt 2 – was Sie in Zukunft mit den Schuhen machen können wesentlich wichtiger ist, als Punkt 1, wie die Vergangenheit der Schuhe aussah.
Bei allen Kaufentscheidungen ist die Zukunft wesentlich wichtiger, als die Vergangenheit. Ich frage mich immer wieder: Warum konzentrieren sich Bewerbungen fast ausschließlich auf die lückenlose Darstellung ihrer Vergangenheit?
Gestern habe ich den Beweis bekommen.
Ein guter Freund von mir ist Geschäftsführer eines großen Unternehmens. Er stellt immer wieder Abteilungsleiter und führende Mitarbeiter ein. Gestern habe ich ihn gefragt:
„Wie viele Bewerber machen eine konkrete Aussage, was sie Deinem Unternehmen bringen? Wie viele entwickeln eine Vision, wo die Abteilung in 1-2-5 Jahren stehen könnte? Wie viele liefern einen Fahrplan, wie sie das erreichen?“
Seine Antwort: „KEIN EINZIGER!“
Meine Frage: „Würdest Du so einen Bewerber einstellen?“
„SOFORT!!!!!!!“
Jetzt sind Sie dran:
Lesen Sie doch mal Ihre Bewerbungsunterlagen durch. Prüfen Sie mal, ob Sie die Vergangenheit lückenlos beschreiben, oder ob Sie ein mögliches Zukunftsbild entwickeln.
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Ich freue mich auf Ihre Kommentare zu diesem sehr wichtigen Thema!
Respekt, Kleiner Tipp und große Wirkung. Nach vielen Bewerbungen als 58jähriger bewarb ich mich nach dem o.g. Lesen noch bei zwei Unternehmen. Bei beiden bekam ich Rückruf und Vorstellungsgespräch. Der neue Arbeitsvertrag wird kommende Woche unterschrieben. Es ist wohl tatsächlich so, dass sich ältere Arbeitnehmer sich viel zu schlecht verkaufen können…
Lieber Herr Engmann,
ich freue mich, dass Ihnen mein Hinweis geholfen hat. Ja, Selbstvermarktung ist essenziell für den gelingenden Neustart. Ich gebe Ihnen recht: Das können die meisten älteren Arbeitnehmer nicht besonders gut.
Viel Erfolg
Yani Neugebauer